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Damals Kultur Rezepte

Schlesische Rezepte mit Mohn

Es kaum bekannt, dass der Schlafmohn (Papaver somniferum), welcher zur Herstellung von Drogen verwendet wird, auch den Rohstoff für die süßen Köstlichkeiten liefert.

Mohnstriezel
Striezel mit leckerer Mohnfüllung, aber hier geht es um eine andere Variante.

Mohnstriezel

Zutaten für 1 große Schüssel

  • 1 l Milch
  • 450 g Mohn
  • 200 g Butterstriezel (Butterzopf)
  • 120 g Zucker
  • 100 g Mandelblättchen/-stifte
  • Rosinen & Rum nach Geschmack

Zubereitung: 30min zzgl. ca. 12h Rastzeit

  • Milch mit Mohn und Zucker langsam aufkochen und ca. 10 Minuten leicht köcheln lassen.
    Währenddessen Striezel in Stücke schneiden.
  • Mohngemisch in eine Schüssel leeren, Striezel und Mandelblättchen, oder -stifte und je nach Geschmack Rosinen unterheben.

Die Mohn-Mischung soll sehr flüssig sein, wenn sie über die Striezelstücke geschichtet wird. Nachdem die Masse im Kühlschrank durchgezogen und der Mohn aufgequollen ist, hat alles die richtige Konsistenz.

Mohkließla
Schlesische Mohnklöße (Mohkließla)

Moon-Kließla

Zutaten

  • 6 Semmeln vom Vortag
  • 180 – 200 g gemahlener Mohn
  • 750 ml Milch (evtl. etwas mehr)
  • 80 Gramm Zucker
  • 80 g Rosinen
  • 1 Stamperl Rum

Zubereitung

  • Rosinen in Schüssel mit Rum übergießen und ziehen lassen.
  • Zucker und Milch aufkochen,
  • den Mohn in die heiße Milch einrühren, stehen und ziehen lassen bis der Mohn etwas quillt
  • dann die getränkten Rosinen zugeben,
  • die Semmeln in fingerdicke Scheiben schneiden,
  • In einer Schüssel die Scheiben lagenweise mit der Mohnmilch übergießen, abdecken und einige Stunden kaltstellen.
Mohnblumen und unreife Mohnkapsel
Mohnblume und noch unreife Kapsel

Der Mohn gilt als Nationalblume der Republik Polen. Die Sorte Mieszko wurde nach dem gleichnamigen polnischen Fürsten Mieszko I. aus dem 10. Jahrhundert benannt. Böhmen, Mähren, Schlesien und das österreichische Mühlviertel gehörten bis zum Ende der österreichisch-ungarischen Monarchie zu den wichtigsten Mohnanbaugebieten Europas. Die Bauern mussten Mohn an die Klöster abliefern. Das daraus gewonnene Öl diente als Brennstoff für das „Ewige Licht“. Zudem wurde Mohn auch als Heil- und Betäubungsmittel verwendet.
Während des 2. Weltkrieges waren Mohnspeisen verboten. Die größeren Landwirtschaften mussten den Schlafmohn für die Schmerzmittelproduktion der Deutschen Wehrmacht herstellen.

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