Der erste Weltkrieg verschlang ungeheure Mengen an Geld und Rohstoffen. Metalle wurden so knapp, dass selbst das Münzgeld aus dem Zahlungsverkehr verschwand. Der Staat war nicht in der Lage, für ausreichenden Ersatz zu sorgen.
Um die Wirtschaft in den Städten und Dörfern dennoch am Laufen zu halten, wurden schon Tage nach Beginn des Krieges kleine (Gut-)Scheine von den Gemeinden oder privaten Unternehmen ausgegeben. Die zunächst nur handgeschriebenen, bedruckten oder bestempelten Zettelchen und Pappkärtchen (auch Spielkarten oder benutzte Fahrscheine wurden verwendet) mauserten sich schnell zu mehrfarbig bedruckten Zeugnissen deutscher Geschichte und Kultur und – auch damals schon – zu beliebten Sammelobjekten.
Auf den Notgeldscheinen finden wir eine bunte Mischung aus Regionalgeschichte, politischer Propaganda, Waren – und Produktwerbung, Liedern, Gedichten, Humorvollem und, wie in der Grafschaft Glatz besonders häufig vertreten, Fremdenverkehrswerbung.
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Eine Antwort auf „Notgeldscheine“
Es gab auch Ersatzmünzen bzw. Wertmarken (ohne Nennwert). Sie existierten nicht nur während des Ersten Weltkriegs, sondern auch während der Krise Ende der 1920er Jahre. Auch der Steinbruch in Königswalde verfügte über eine eigene Ersatzmünze. Vermutlich hätten Steinbrucharbeiter mit solchen Münzen bezahlen können, beispielsweise in der Betriebskantine, die sich in der Spitzebergbaude befand.
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Ersatzmünzen