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Die ehemalige Günzel-Mühle in Königswalde

Das Foto zeigt eine Mittelalterliche Darstellung einer Wassermühle https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserm%C3%BChle#/media/Datei:Medieval_mill_with_overshot_wheel.png
Mittelalterliche Darstellung einer Wassermühle https://de.wikipedia.org/wiki/Wasserm%C3%BChle#/media/Datei:Medieval_mill_with_overshot_wheel.png

Durch die reißenden Bäche aus den Gebirgstälern hatte man die gegebenen Voraussetzungen für zahlreiche Mühlen in der Grafschaft Glatz. Sie wurden daher fast alle mit Wasserkraft angetrieben. Es gab Mehlmühlen, Sägemühlen und Ölmühlen.
In Neurode und Reinerz (Tuchmacherstädte) arbeitete man für die Herstellung von Tuchen und Filzen mit sogenannten Walkmühlen.
Außerdem gab es mehrere Papiermühlen. Die bekannteste stand in Bad Reinerz, wo heute ein Museum zur Geschichte der Papierherstellung untergebracht ist.

Hier sieht man eine Papiermühle mit Papiermacher beim Schöpfen aus der Bütte https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Papyrer-1568.png#/media/File:Papyrer-1568.png
Papiermühle mit Papiermacher beim
Schöpfen aus der Bütte
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Papyrer-1568.png#/media/File:Papyrer-1568.png

Die alte Günzel-Mühle

Diese Wassermühle (Mehlmühle) lag in Königswalde (heute Swierki) zwischen dem Dorf und der Bahnhaltestelle Niederkönigswalde. Sie wurde mit der Wasserkraft von dem nahe gelegenen Bach, der Walditz, betrieben.
Die Mühle war ein Gebäude mit einem Wasserrad im Haus und einer Wohnung für den Müller mit Familie. Dazu gehörte etwas Land, ein Garten und ein kleiner Stall mit Vieh für die Selbstversorgung. Die Mühle war von 1900 bis 1946 im Besitz der Familie Günzel, die ursprünglich aus Lewin stammt.
Quelle: Jahrbuch 1999 der Grafschaft Glatz „Häämtebärnla“ Seite 111-115.

Foto von der alten Ginzel-Mühle in Königswalde (Swierki) im Jahr 2018
Die alte Günzel-Mühle in Königswalde (Swierki) im Jahr 2018

In der Backstube

Es war auch ein großer Backofen vorhanden. Hier wurde, wie in vielen Mühlen, auch Brot gebacken. Vor den Feiertagen und Familienfesten sowie Kirmes (Kärmß) kamen nach dem Brotbacken vorbereitete Blechkuchen der Dorfbewohner in den heißen Ofen. Von den ehemaligen Königswäldern wurde berichtet, dass man mit kleinen Leiterwagen (Letterwään) die vorbereiteten Bleche mit verschiedenen Kuchen zur Mühle brachte. Hier wurden diese Blechkuchen von der Müllerfamilie abgebacken. Es handelte sich meistens um die beliebten Mohnkuchen (Moohkucha) und Streuselkuchen (Sträselkucha). Der Mundartdichter Hermann Bauch hat sogar ein Loblied in Form eines Gedichtes auf den Schlesischen Streuselkuchen geschrieben:
“Schlässcher Kucha, Sträselkucha, Doas ihs Kucha sapperlot ……”

Aufzeichnung der Mühlen

Im Schlesischen Güter-Adressbuch, Niederschlesien 1937, Regierungsbezirk Breslau, Seite 83-84, werden für den Kreis Glatz in 20 Orten Mehlmühlen aufgeführt. Im Kreis Habelschwerdt gab es eine Anzahl von 67 Mehlmühlen und in 5 Orten Schneidemühlen (Sägemühlen).

Mühlenprojekt

In unserer Forschungsgruppe (FGG) ist aktuell ein „Mühlenprojekt“ gestartet. Dabei werden verschiedene Quellen ausgewertet und erfasst. Die Zielsetzung dieses Projektes ist, alle Arten von Mühlen in der Grafschaft Glatz mit Namen der Müller, den jeweiligen Ort mit Zeitraum zu erfassen. So wird eine weitere Fundgrube für viele Familienforscher entstehen.

Wer hat den Beruf Müller in seinem Stammbaum? Oft gab es, bedingt durch Einheiratungen, mehrere Müller in der Familie.

Informationen gerne an unser Team: Mailto: PR@Forschungsgruppe-Grafschaft-Glatz.de


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