Am 27. Januar 1945 ereignete sich in der Nähe von Ludwigsdorf bei Neurode, in der nördlichen Grafschaft Glatz, ein Eisenbahnunglück, bei dem 60 Menschen ums Leben kamen.
Bei der Verlegung eines Lazarettzuges lösten sich im Eisenbahntunnel von Nieder-Königswalde mehrere Waggons des Zuges und rollten führerlos rückwärts mit zunehmender Geschwindigkeit bergab in die Richtung eines nachfolgenden Personenzuges. Um eine noch größere Katastrophe durch den ansonsten unausweichlichen Zusammenstoß zu verhindern, wurden die Wagen auf ein Nebengleis umgeleitet. Dort durchbrachen sie den Prellbock, verkeilten sich ineinander und gingen in Flammen auf.
Ärzte, Schwestern und mehrere Flüchtlinge, fanden den Tod. Die zur Hilfe herbeigeeilten Bewohner der umliegenden Ortschaften konnten nicht viel tun. Die Opfer konnten zwar geborgen, jedoch nicht identifiziert werden.
Am 30. Januar 1945 fand die Beisetzung in Kunzendorf bei Neurode statt. Im Kirchenbuch konnte der Pfarrer am Ende des Jahres lediglich vier Namen eintragen.
80 Jahre später stellte der Sohn eines der Unfallopfer eine Anfrage an unsere Forschungsgruppe mit der Bitte um Unterstützung für seine Dokumentation der Ereignisse. Daraus entwickelte sich das Vorhaben, zusätzlich möglichst vielen namenlosen Verunfallten ihren Namen zurückzugeben und ein Gedenkbuch zu erstellen.
Gedenkseite für die Todesopfer des Eisenbahnunglücks bei Ludwigsdorf 1945
Bisher konnten 47 Namen ermittelt werden. Es ist geplant, weitere Möglichkeiten der Recherche auszuschöpfen. Darüber hinaus wären wir für Hinweise und Informationen dankbar.
Wir danken allen beteiligten Familienforschern, genealogischen Vereinen und den Mitarbeitern der Archive, des Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. und des Roten Kreuzes für ihre engagierte Unterstützung.