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Das Gasthaus zum „Bergschlössel“ im Markgrund

Das Bild zeigt das Gasthaus zum "Bergschlössel" im Markgrund
Das Gasthaus zum “Bergschlössel” im Markgrund

Der Markgrund (Granicznik), eine Kolonie in  Königswalde (Swierki), liegt unmittelbar an der Grenze zum Braunauer Ländchen in Böhmen.  Dieser Ortsteil wurde im Jahr 1770  vom Freiherr Michael von Stillfried gegründet und war ehemals eine Webersiedlung.  Am 15. Februar 1807 erfolgten zwischen Königswalde und Markgrund größere Gefechte zwischen preußischen und napoleonischen (bayerischen) Truppen.  Ein Denkmal erinnert heute noch an die Gefallenen der Schlacht.  

Das „Gasthaus zum Bergschlössel“ im Markgrund

lag direkt an der Grenze und war ein beliebtes Ausflugsziel.  Im Inneren gab es neben einer Gaststube auch einen größeren Saal. Hier fanden viele Festlichkeiten und Veranstaltungen statt. Das Gasthaus wurde zuletzt  bewirtschaftet von Hermann Moschner und seiner Ehefrau.

Auf der Aufnahme sieht man den Markgrund mit Gastwirtschaft Bergschlössel
Markgrund mit Gastwirtschaft Bergschlössel

H. Moschner wohnte mit seiner Frau Martha geb. Hänel und 5 Kindern in der dazugehörigen Wohnung des Gebäudes mit der Adresse:  Ortsteil Markgrund, Königswalde Nr. 3.  Neben der Gastwirtschaft wurde auch noch eine Landwirtschaft betrieben.

Bürgermeister Hermann Moschner

Er war nicht nur ein Gastwirt sondern auch der letzte deutsche Bürgermeister von Königswalde. Das Amt übte er von August 1933 bis zum 05.08.1945 aus.

Familie Moschner im Markgrund anlässlich der Hochzeit des ältesten Sohnes Albert im Jahr 1943
Familie Moschner im Markgrund anlässlich der Hochzeit des ältesten Sohnes Albert
im Jahr 1943, rechts Hermann Moschner

Familien Moschner und Hänel

Hermann Moschner hatte den Beruf Holzschläger gelernt und wohnte zum Zeitpunkt seiner Trauung  in Rudolfswaldau, einem Ortsteil von Wüstegiersdorf (Głuszyca) im Waldenburger Bergland.

Er war geboren im  September 1890 in Falkenberg  (Sokolec) und der Sohn des Hausbesitzers und Webers Eduard Moschner und Anna geborene Bliemel.
Falkenberg war ein Nachbarort zu Wüstegiersdorf, gehörte aber zum Kreis Neurode. Die unmittelbare Nähe der Grafschaft Glatz zu Böhmen und ebenso zum Landkreis Waldenburg  zeigt diese Karte.

Augusta Martha Hänel wurde im August 1893 in Dörnhau, ebenfalls ein Ortsteil von Wüstegiersdorf, geboren. Sie war die Tochter von Ehrenfried Hänel und Augusta Conrad. Die standesamtliche Trauung Moschner/Hänel fand im September 1913 in Nieder-Wüstegiersdorf statt. In welchem Jahr die  Familie Moschner das Gasthaus übernommen hat, ist nicht bekannt.

Gasthaus zum Bergschlössel – Heute

Auf dem Foto sieht man die Ruine des Gasthauses Bergschlössel im Markgrund
Ruine des Gasthauses Bergschlössel im Markgrund

Dieses Foto wurde vor einigen Jahren von Familienangehörigen der Familie Moschner aufgenommen und zeigt den Verfall des ehemaligen Gasthauses.

Wanderwege Niederschlesien

Heute führt die  Route 24, ein Grenzwanderweg, von Neurode (Nowa Ruda) über Walditz (Wysoka) nach  Markgrund (Granicznik)  bis nach Nieder-Königswalde (Swierki Dolne). Dabei entdeckt man nicht nur die Ruine des „Bergschlössel“ sondern auch die Überreste der Kapelle der Hl. Anna.

Schlussbemerkung

Mein Dank gilt den Enkeln der Familie Moschner, die mir die Fotos mit Informationen zur Verfügung gestellt haben.



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