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Herbstliedla

Herbstäpfel

Der Sommer gieht zu Reste;
Es weht a kihler Wend,
On ieberm Stoppelfalde
Der Weiwersommer spennt.
A spennt viel lichte Foadem
Vo Selwergarne fein;
A lett se weithie flieja
Eim hella Sonnaschein.

Der Sommer gieht zu Reste;
Die Veejala ziehn fatt.
Ma häärt zer Nuut nooch pinka
A Finkla doo on datt.
Mier tuun euch Glecke wenscha
Of eure Rääse lang.
Fier euer lostich Senga
Doo hott och vielmool Dank!

Der Sommer gieht zu Reste;
Der Herbst ies etze droa.
A hoot a bunte Weste,
A ruut on gaale, va.
A lacht vo gruußer Weite;
Doo seng mer’m glei a Lied.
Ich sah’s, a brengt ons olla
‘n Sackv’l Aeppel miet.

Riesengebirge mit Schneekoppe, Holzschnitt von Bodo Zimmermann (1902 - 1945), Illustrator, Maler und Holzschneider
Riesengebirge mit Schneekoppe, Holzschnitt von Bodo Zimmermann (1902 – 1945), Illustrator, Maler und Holzschneider

Der Heimatdichter und Lehrer Robert Karger wurde am 24. Juni 1874 in Hohndorf, Kreis Habelschwerdt geboren.

Wie sein älterer Bruder, sollte er den Lehrerberuf ergreifen. Nach dem Besuch des Lehrerseminars in Habelschwerdt führte ihn sein Beruf in verschiedene Orte: Klein-Bielau, Hausdorf, Schreibendorf, Martinsberg, Steingrund und Droschkau. 1910 rief er mit seinem Verleger den Volkskalender “Guda Obend” (auf das Jahr 1911) ins Leben, später das Jahrbuch “Grofschoaftersch Feierobend”, die bis 1942 erschienen. Im Jahre 1923 kam er an die Städtische Schule nach Neurode, wo er auch nach seiner Pensionierung bis zur Vertreibung 1946 blieb.

Karger starb am 17. Oktober 1946 in Amecke bei Arnsberg im Sauerland. Mit seinen heiteren und besinnlichen Versen, die er in mehreren Gedichtbändchen veröffentlichte, hat er einen großen Beitrag geleistet, dass die Mundart der Grafschaft Glatz im Gedächtnis vieler bleibt.

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