Diese Taufe fand ich im Braunauer Ländchen im Hermsdorfer Kirchenbuch Dezember 1744. Das Kind von Hans George Opitz von Johannesberg wurde in Königswalde geboren und in Ludwigsdorf getauft, da die Taufe in Schönau durch „3000 man Preußen“ und deren Offizier nicht erlaubt war. Unter den Paten der Schulmeister von Königswalde: “Am 10. Dez. 1744 wurde dem Hanß George Opitz von Johannesberg und seinem Weib Anna Rosina ein Söhnel. Joann Carl vom Hl. P. Joannes, Pfarrer in Ludwigsdorf getauft. NB: “Dieses Kind hat müssen auf Königswalde zur Taufe getragen werden, weilen auf Johannesberg gegen 3000 man Preußen durch etliche Tage gestanden und von dem Officier nicht erlaubt worden, solches Kind auf Schönau zur Taufe zu tragen.”
In den Schlesischen Kriegen (1740-1763) war das Glatzer Land immer wieder Kampfgebiet der Preußen (auch der Österreicher). Dörfer wurden ausgeplündert und die Bevölkerung schikaniert. Daher durfte wohl der Täufling von Königswalde nicht nach Schönau getragen werden, da die preußische Armee den Weg ins Böhmische verhinderte.