Was verbirgt sich hinter der Bezeichnung Druschma?
Hierbei handelt es sich um einen sogenannten Hochzeitsbitter, Hochzeitslader, der in anderen Regionen im deutschen Sprachraum ein Begriff ist. „In slawisch beeinflussten Gebieten“ war dies aber der Druschma oder Druschmer.
Das böhmische Wort Družba bedeutet Gefährte, Gesell, womit aber eigentlich der Begriff Brautdiener (Seite 226) gemeint ist.
Ein Druschma plante die Hochzeit mit dem Brautpaar, erteilte Einladungen mündlich und persönlich an die Gäste im Dorf und im näheren Umkreis. Auch sorgte er für die Tischordnung bei der Hochzeitsfeier. Er hielt die Festrede und unterhielt die Gäste mit Späßen und Witzen. Manchmal wurde auch eine Hochzeitszeitung erstellt, in der zum Brautpaar, zu den Verwandten sowie zu allen Gästen ein kleiner Vers oder eine Geschichte verfasst wurde. Man kann den Druschma auch als Zeremonienmeister oder Maître de Plaisir bezeichnen.
Meine Großeltern haben im Jahre 1925 in Königswalde bei Neurode geheiratet. Für das Hochzeitsbild wurde eine Aufstellung der Verwandten durch den Druschma angeordnet: Alle Verwandten des Bräutigams standen links und rechts die Angehörigen der Braut. Der Druschma ist ganz hinten auf dem Bild zu erkennen.
Anders als die heutigen Hochzeitsplaner (Wedding Planer) übte der Druschma seine Tätigkeit nicht hauptberuflich aus, sondern eher im Nebenerwerb. Nicht jedes Dorf hatte einen Druschma.
Sicherlich gab es in der Grafschaft sowie auch in Böhmen von Ort zu Ort unterschiedliche Hochzeitsbräuche. Nachstehend dazu folgende Quellenhinweise:
Deutsche Volkskunde aus dem östlichen Böhmen … – Google Books