
Wenn sich unerwarteter Besuch ankündigt oder überraschend ein plötzlicher Appetit auf Kuchen festgestellt wird, ist Prasselkuchen die schnelle und knusprige Lösung. Bis auf den frischen Blätterteig, den man heutzutage bequem in fast jedem Lebensmittelgeschäft im Kühlregal findet, hat man die Zutaten immer daheim.
Zutaten:
1 Rolle frischer Blätterteig (ca. 40x25cm)
Füllung 1
ca. 100g Marmelade
Füllung 2
50g gehackte Mandeln
50g Zucker
1Eiweiß
Streusel
100g kalte Butter
90g Zucker
1Pck Vanillezucker
150g Mehl
Optional Puderzucker oder Zuckerguss
Backofen auf 180°C vorheizen (Ober- und Unterhitze).
Ein Backblech mit Backpapier auslegen und den Blätterteig darauf ausrollen. Mittig mit einem Messer halbieren. Den Teig mit einer Gabel mehrfach einpieksen.
Die eine Seite mit einer Marmelade nach Wahl dünn einpinseln (z. B. Aprikose, Himbeere, Kirsch oder Pflaumenmus).
Das Eiweiß steif schlagen, Mandeln und Zucker untermischen. Die Masse auf die andere, noch leere Hälfte streichen.
Für die Butterstreusel die kalte Butter zügig mit dem Zucker, Vanillezucker und Mehl verkneten. Die Streusel sollten nicht zu fein werden. Gleichmäßig über beide Hälften verteilen.
Auf mittlerer Schiene ca. 20min backen, bis der Blätterteig aufgegangen und der Streusel leicht gebräunt ist. Noch warm in Stücke schneiden.
Wer es gern noch süßer mag, kann die vorgeschnittenen Kuchenstücke mit etwas Zuckerguss oder Puderzucker verzieren. Die Menge reicht für 4-6 Personen.
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Nun kann man natürlich anzweifeln, dass der Prasselkuchen früher ein “Notfall”-Gebäck war. Die Herstellung von Blätterteig erfordert Zeit und Übung. In dem Buch “Von Schweinevesper und Lachramfteln – Kleine Kulturgeschichte der schlesischen Guttschmecke” von Gerda Benz wird dazu eine Alternative beschrieben:
Eine Köchin in jüdischen Haushalten und später in Pfarrhäusern wurde beim Eintreffen der Gäste schnell zum Bäcker geschickt um Einback zu holen. Einback ist die Vorstufe zu Zwiback (Zweiback = zweimal gebacken) und ungefähr mit dem französischen Brioche vergleichbar. Dieser wurde in Scheiben geschnitten, mit “Putter” bestrichen und mit gut gewürztem Streusel bestreut. Anschließend wurden die Scheiben bei großer Hitze im Backofen gebacken bis der Streusel braun war und noch warm serviert. Die Gäste haben sich nie beschwert.