Liegnitzer Bomben sind kein alltägliches Gebäck. Zum einen ist das Backen etwas aufwändiger, zum anderen haben sie einen hohen Nährwert (Kalorienbombe ist kein schönes Wort).
Liegnitz war ab ca. 1853 für dieses Gebäck weit über die Stadtgrenzen hinaus bekannt. Man konnte es in den Bäckereien, bei den Pfefferküchlern und auf dem Christmarkt kaufen. Es war ein beliebtes Weihnachtsgeschenk oder Mitbringsel. Bei vielen Hausfrauen gehörte das Backen des eigenen Rezeptes in der Vorweihnachtszeit zur Familientradition.
Liegnitzer Bombe(n)
210g Honig
75g Butter
150g Zucker
3 Eier
40g Zitronat
40g Orangeat
40g Sultaninen oder Korinthen
1 Schnapsgläschen Rum
3g Zimt, gem.
3g Nelken, gem.
1 Prise Pfeffer
10g Pottasche oder Hirschhornsalz
2 EL Rosenwasser
300g Mehl
30g Kakao
75g Nüsse, gehackt
75g Mandeln, gehackt
150g Aprikosenkonfitüre oder Orangenmarmelade
1 Pck Schokoladenguss, zartbitter (150g)
Den Ofen auf 160°C aufheizen (Ober- und Unterhitze).
Honig und Butter in einem kleinen Topf verflüssigen und zum Abkühlen beiseite stellen.
Zucker und Eier schaumig rühren. Das fein gewürfelte Zitronat und Orangeat, sowie die Sultaninen unterrühren. Die Gewürze, Rum und die fast zimmerwarme Honig-Butter-Masse dazugeben und gut vermischen. Die Pottasche bzw. das Hirschhornsalz wird in Rosenwasser aufgelöst und ggf. durch ein Sieb dazu gegossen. Danach Mehl, Kakao, und die gehackten Nüsse und Mandeln beimischen.
Der Teig kann für 20-30min in gefetteten und zur Hälfte gefüllten Förmchen gebacken werden (6-7cm hoch und 7-8cm Durchmesser). Oder man backt die gesamte Masse in einer ebenfalls gefetteten Springform für ca. 60min (Stäbchenprobe).
Zum Ende der Backzeit erhitzt man die Konfitüre. Es sollten keine Fruchtstücke enthalten sein (eventuell durch ein Sieb streichen, pürieren oder gleich Gelee verwenden).
Die kleinen Bomben werden aus ihren Formen gestürzt, bzw. die große Liegnitzer Bombe mit Hilfe eines Tortenretters aus der Springform auf ein Kuchengitter übertragen. Mit einem Silikon-Backpinsel verteilt man die verflüssigte Aprikotur auf dem noch heißen Gebäck. Nach dem Abkühlen überzieht man den Kuchen mit Schokoladenglasur.

