Zeitzeugen befragen
Als erstes sollte man Verwandte nach bekannten Daten befragen und ihre Erinnerungen aufschreiben oder anderweitig aufzeichnen (z. B. Audioaufnahmen mit dem Handy). Auch Gerüchte und mündliche Familienüberlieferungen können sich als relevant herausstellen.
Mögliche Einstiegsfragen für das Gespräch gibt es hier.
Ein Formular für ein Gesprächsprotokoll findet man hier.
“Der Familienschatz”
Fotoalben, Briefe, Postkarten, Tagebücher, Poesiealben und Dokumente aller Art können weitere Erkenntnisse bringen. Auch geerbte Gegenstände können eine Geschichte haben, wie z. B. die Initialen und das Datum in einem Ehering oder ein handgeschriebenes Kochbuch.
Im Idealfall kann man nun schon einen ersten kleineren Stammbaum erstellen.
Schon zu diesem Zeitpunkt ist es eine gute Idee, ein geeignetes Stammbaumprogramm für den Computer auszuwählen und sich mit der Benutzung vertraut zu machen.
Ein Formular für drei Generationen direkter Vorfahren einer beliebigen Startperson findet sich hier. Während der Recherche kann es dabei helfen, den Überblick über noch fehlende Daten zu behalten.
Recherche bei Standesämtern und in Kirchenarchiven
Gegen eine Gebühr kann man unter Berücksichtigung der Schutzfristen Kopien von der Beurkundung personenbezogener Daten (Geburt, Eheschließung, Sterbefall) anfordern. Dabei sollte das genaue Datum bekannt sein, da Recherchen oft nicht übernommen oder sehr kostenaufwändig werden können.
Archivbesuche
Je nach Fragestellung kann es sinnvoll sein, selbst vor Ort zu recherchieren. Der Besuch eines Archivs sollte gut geplant sein, damit die zur Verfügung stehende Zeit effektiv genutzt werden kann.
Spätestens jetzt sollte man sich darin üben, alte Handschriften lesen zu können.
Suche online und offline
In den letzten Jahren ist die Menge an Informationen und digitalisierten Dokumenten im Internet immer größer geworden. Archive stellen Daten kostenlos oder kostenpflichtig zur Verfügung, Online-Ortsfamilienbücher und spezialisierte Webseiten (z. B. Grabsteinsuche) bieten fast unendliche Möglichkeiten für die Forschung.
Einige hilfreiche Links haben wir hier zusammengestellt: zur Seite “Links”
Auch “offline” gibt es je nach individuellem Suchprofil viele Alternativen: Chroniken, Ortsfamilienbücher, Besuche vor Ort (Geburtshaus, Friedhöfe), usw.
Die Familienforschung ist ein faszinierendes Hobby, bei dem man sich mit Fachwissen, Geduld und Beharrlichkeit spannende und manchmal überraschende Erkenntnisse über die eigene Familie erarbeitet. Der sowohl hilfreiche als auch helfende Austausch mit gleichgesinnten Forschern ist dabei ein sehr schöner “Nebeneffekt”.
Online-Periodika aus der Grafschaft Glatz als Forschungshilfe
Habt Ihr schon mal in historischen Zeitungen geforscht?
Hier können wichtige Informationen gewonnen werden z.B. die Namen Militärpflichtiger, Aufruf zu Rekrutierungen in den einzelnen Dörfern, Bekanntmachungen, Amtliche Steckbriefe, Auktionen/Versteigerungen, Anzeigen von Kaufleuten, Verkäufe von Land und Immobilien, Angaben zur Ankunft der Auswanderer-Schiffe etc..
Beispiel: Sachregister für das Jahr 1877 vom Neuroder Kreis-Blatt
Nachstehend eine kleine Auswahl der Zeitungen:
Glatzer Kreisblatt
Glatzer Kreis-Blatt, 1844, No. 9 – Silesian Digital Library (sbc.org.pl)
Habelschwerdter Stadt- und Kreisblatt
Habelschwerdter Kreisblatt – ZEFYS (staatsbibliothek-berlin.de)
Neuroder Kreisblatt
Neuroder Kreis-Blatt, 1888, Jg. 34, Nr. 35 – Silesian Digital Library (sbc.org.pl)
Elektronischer Lesesaal :: Martin-Opitz-Bibliothek
Der Gebirgsbote
Digital Lower Silesia (jbc.jelenia-gora.pl)
Weitere Online-Periodika können hier recherchiert werden:
Verein für Geschichte Schlesiens : Forschungshinweise : Periodika (vfgs.eu)